Rodelberg
18. Mai 2024 um 20:45
Moers-City 2024: Der größenwahnsinnige Superdieter verbreitet mit seinen angsteinflößenden Klängen seit den Achtziger Jahren Chaos und Verzweiflung. Die Gefühle Schwächerer ausnutzend bereichert er sich maßlos und schreckt breit grinsend vor nichts zurück, um seine Macht zu erweitern und der musikalischen Weltherrschaft näherzukommen - HÄHÄHÄHÄ! aber dazu muss er noch den Rodelberg als letzte Bastion befreiten Klangs einnehmen. Am 18. Mai landet er mit seinem Camp David-Superschurkenoutfit auf dem Gipfel des Rodelbergs. Mit dem vielen erbeuteten Geld konnte er sich eine bedrohliche Flugapparatur mit Botox-Schutzschild anfertigen lassen. GRUSEL-GRUSEL! Doch er hat nicht mit Burnt Friedman und João Pais Filipe gerechnet TADAA! Mit der Gabe, die polyrhythmische Weltkonstante modifizieren zu können und in die extremsten Winkel des Frequenzspektrums vordringen zu können, stellen die beiden sich dem skruppellosen Musikverbrecher entgegen. „Ihr Narren, nehmt dies!“ droht Superdieter mit entstelltem Grinsen und entlässt eine Armee von geklonten Strophen, Refrains und schäbigen Halleffekten aus seiner Flugmaschine, die sofort agressiv auf die Bühne am Rodelberg zusteuern.
Aber Friedman und Filipe stehen Seite an Seite und kontern jedes noch so dämliche Stereotyp mit Salven von unerhörten Klangleisten, jeden rhythmischen Gleichschaltungsversuch mit verschachtelten Mikrotimeverschiebungen und lassen die triadischen Ton-Klone zwischen den überfordernden Dissonanzen und Dynamikstufen - POFF! - hochgehen! ZACK! Dematerialisiert, atomisiert, ignoriert liegt die Klonarmee des irren Musikvergifters plötzlich total interessiert an den ungewohnten Klängen auf den milden grünen Hängen des Rodelbergs und lauscht (ganz leicht berauscht) unseren beiden Helden. Auf der Flucht gen Süden versagt Superdieters Botox-Schutzschild und er stürzt mitsamt Modecollection ins Bettenkamper Meer, wo ihn die hungrigen Karpfen auffressen, zersetzen und ausscheiden.
Aus den Weiten des Meeres erhebt sich derweil ein gewaltiges weißes Schiff, von dem aus die Worte: "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist“ hinüberschallen. Die Karpfen sind sich sicher: „Der große - blub - Hüsch, der - blub - größe Hüsch, soviel ich weiß…“. „Et kommt ja doch alles in einen Magen. Auch das Geistige.“