Rodelberg
17. Mai 2024 um 19:45
In ihrer Jugend waren Ruth Goller, Lauren Kinsella und Alice Grant einfache Sirenen, die sich damit zufrieden gaben, Schiffe in die Irre zu führen. Doch es war Ruth Goller, die in einer dunklen Nacht die Eingebung hatte, dass die drei zu einer Kreatur mit einer stimmlichen Superkraft zusammenwachsen müssten: Skylla war erschaffen! An der Meerenge zwischen Großbritannien und dem europäischen Festland lauerte die dreiköpfige Kreatur Handelsschiffen und Großkonzernen auf, bis Boooohr! leider eines Tages der Eurotunnel gebaut wurde und das Trio gezwungen war, sein Kerngeschäft zu verschieben. Fortan beschränkten sie sich wohl oder übel auf das gemeinsame Singen ohne Irreführung und wurden dabei von Album zu Album besser. Als eine junge Klimaaktivistin zufällig vorbeischipperte, verspeiste Skylla sie aus purer Langeweile - mitsamt Vater und Skipper und rief: „Man muss aufhören, wenn es am schönsten ist - mjam mjam, Spotz!"
Szenenwechsel. Derweil arbeitete der quirlige Holzstockspieler Fantômax Andrzejewski zufällig beim Mega-Medienkonzern Charybdis und war fürchterlich gelangweilt vom dort vorherrschenden Mainstream. Er war gerade beim Training in seiner Hütte, als sich ihm bei einem Laborunfall in der Konzernzentrale die Gelegenheit bot, die Seiten zu wechseln. Zosch! So konnte er fortan mit Skylla im Quartett sogar ganze Supertalentshows im ewigen Schlund verschwinden zu lassen - hähä.
“Müsste jetzt nicht
Die Solidarität der Kreaturen
Verkündet werden
und zwar aller"
kommentierte derweil Captain Niederrhein auf seinem weißen Schiff vorbeiziehend das Geschehen. Lauren, Alice und Fantômax waren völlig perplex, während Ruth auf ihrem E-Bass versöhnliche Töne anschlug - K’doumm.
Und alle gingen hinauf zum Niederrhein in die Stadt der Freyheidt, die heißt moers, weil sie aus dem Hause und Geschlechte der improvisierten Musik waren, um sich einzutragen, also nix Berauschendes.